- Tag 1
Antje hat den Tag überraschend frei bekommen, so dass wir schon früh morgens starten können. Aufgrund der sehr kurzen Nacht (siehe Tag 0) bin ich doch nicht so fit wie ich es mir gewünscht hatte. Von der Zeit her wäre es möglich gewesen bis nach Schweden (Gränna) zu fahren, aber nachmittags in Dänemark war ich so müde das wir uns entschlossen, den Tag in der Nähe der Insel Mon enden zu lassen.
- Tag 2
Wecken ist nicht nötig, die LKW's auf dem Parkplatz lassen die ganze Nacht die Motoren laufen. Warum auch immer. Jedenfalls ist Tiefschlaf nicht wirklich möglich und die Nacht entsprechend früh zu Ende. Weiter geht die Reise zur nächsten Fährfahrt Helsingør-Helsingborg. Die Fahrt durch Schweden ist eher langweilig und völlig ereignislos. Bis wir den ausgesuchten Campingplatz kurz vor Stockholm erreichen und uns mitgeteilt wird, dass alle Plätze belegt sind. Wir waren den ganzen Tag unterwegs, die Nächte kurz (siehe Tag 0 bis 1); jetzt muss ein Platz her der sinnvoll auf der Strecke liegt und nicht ganz so weit entfernt ist. Mit Hilfe der Mitarbeiter unseres bevorzugten Campingplatzes ist schnell ein neuer Platz gefunden auf dem sogar noch Platz für uns ist. Das bedeutet aber auch ca. 25 km durch Stockholm im samstäglichen Abendverkehr. Alles kein Problem, wir sind ja alle total fit. Gibt auch nur einen Stau, da die Fahrbahn wegen Baustelle einspurig wird. Für die 25km brauchen wir auch nur 60 Minuten, Rekordzeit. Dafür werden wir mit einem „Guide“ auf einem Motorrad mit „Follow me“-Schild zu unserm Stellplatz geleitet, eingewiesen, eingeparkt, ausgerichtet . . .
Die Nacht ist ruhig, wir schlafen wie die Babys.
- Tag 3
Heute geht die Strecke bis Nordmaling, das wir schon recht schnell erreichen. So schnell, dass wir uns nachmittags in die Sonne setzten können, die Kinder einen Badeversuch in der Ostsee unternehmen und wir ausgiebig ein gegrilltes Abendessen zu uns nehmen können. Ein Hoch auf die schwedische Gelassenheit. In dieser Nacht bekommen wir ausreichend Schlaf. Alles ist wunderbar.
- Tag 4
Heute überqueren wir den Polarkreis. Die Reise selber ist wieder mal eher langweilig. Sogar Rentiere sehen wir nur ein einziges Mal. Und auch bei dieser Begegnung macht der Hirschbulle bereitwillig Platz. Wie langweilig. Dafür fahren wir über eine kilometerlange Hochebene durch Lappland und sehen Birken, Birken und nochmals Birken. In der Bergbaustadt Kiruna angekommen finden wir den Campingplatz recht schnell. Der Campingplatz ist super, der abendliche Spaziergang durch Kiruna wurde bereits mit der Autofahrt durch die Stadt abgehakt. Kiruna ist eben eine Stadt aus der Retorte, und nicht wirklich ansehnlich. Dafür soll die Stadt aufgrund von Bergschäden in den nächsten 20 Jahren komplett verlegt werden. Eine Mammutaufgabe.
- Tag 5
Die Fahrt über das Gebirge ist endlich mal nicht langweilig. Zum einen gibt’s viel Neues zu sehen. Zum anderen gibt es viele Baustellen auf der E10. Diese Baustellen sind nicht mit Verkehrsschildern markiert, wie man es aus anderen europäischen Ländern kennt. Dafür gibt es kilometerlange Schotterpisten, aus frisch aufgeschüttetem Material, man kann froh sein sich nicht mit dem Gespann festzufahren. Ampeln oder andere Verkehrsregelungen gibt es nicht. Es herrscht Anarchie zwischen dem Gegenverkehr, den Baustellenfahrzeugen und den Fahrzeugen hinter uns. Mann, endlich was los!!! Der Übergang nach Norwegen erfolgt ohne Kontrollen und die Landschaft nach der Grenze ist atemberaubend. Erste Fotostopps fallen an. Von der europäische Hauptwasserscheide geht es runter nach Narvik. Das Wetter verschlechtert sich, und als wir auf dem Campingplatz ankommen fängt es an zu regnen. Nach einer ausgiebigen Fika fahren wir in die Stadt shoppen und besuchen einige ausgewiesenen Aussichtspunkte. Informationen für den nächsten Tag werden abgefragt, denn wir wollen das Narvikfjell besuchen. Am Abend fällt das Grillen wegen schlechtem Wetters aus, aber um 21:00 Uhr schauen wir uns den Geysir von Narvik an.
Nachts wird es nicht mehr dunkel. Der Campingplatz ist sehr schlammig, aber die sanitären Einrichtungen sind großzügig und sauber.
- Tag 6
Nachdem wir heute, trotz der nahen E6, ausgeschlafen haben, geht es auf das Narvikfjellet . Aber erst gibt es ein ausgiebiges und langes Frühstück. Das haben wir uns verdient. Das Wetter hat aufgeklart und die Sonne scheint. Ab 13.00 Uhr kann mit der Seilbahn auf das Narvikfjellet fahren. Die letzte Talfahrt gibt es um 01:00 Uhr dank der Mitternachtssonne. Für Antje ist die Fahrt eher anstrengend, alle anderen haben mächtig Spaß. Oben angekommen genießen wir die Aussicht über den Ofotenfjord und über die Stadt. Wir wandern Richtung Gipfel, geben aber auf der Hälfte der Strecke auf. Zum einen ist es doch recht kalt, und auch im steilen alpinen Gelände sehr anstrengend. Die Kräfte reichen einfach nicht. Zurück an der Bergstation belohnen wir uns mit Fjordblick, mit einem Kaffee oder Kakao. Vom Restaurant aus können wir die Montainbiker beobachten, die die Skipiste zum Downhillfahren benutzen. Schon ein bisschen verrückt. Zurück geht’s mit der Seilbahn ins Tal. Dort werden noch notwendige Dinge für das Abendessen eingekauft. Heute gibt es gegrillten grünen Spargel mit gegrilltem Lachs. Allerdings fängt es bei Ankunft am Campingplatz an zu regnen. Das Grillen findet also bei Nässe statt, der Grillmeister ist nicht glücklich. Aber alle sind vom Mahl begeistert.
- Tag 7
Die Fahrt von Narvik bis Laukvik hatten wir uns anders vorgestellt. Es regnet stark, es ist kalt, nur ca. 8°. Die Fahrt über den Lofast ist wenig erhellend. Aufgrund des schlechten Wetters ist nichts zu sehen, Fotostops fallen aus. Wir sind recht früh in Svolvær. Aber stopp, irgendwas stimmt nicht. Wir sind zu weit gefahren, und haben die Abzweigung zu unserm Campingplatz „Sandsletta“ verpasst. Also: Gespann wenden und ca. 20 km zurück auf der E10 zur richtigen Abzweigung. Der Platz ist dann schnell erreicht. Nur hier hatten wir uns vorher angemeldet, da wir einen Stellplatz direkt am Fjord haben wollten. Das war per E-Mail ohne Probleme möglich. Wir finden einen Ort direkt am Wasser. Die sanitären Einrichtungen sind sauber und das Beste ist, dass es WLAN gibt. Der Internetzugang kostet einmalig 30 NOK, was wirklich günstig ist. Das WLAN funktioniert aber nur im Kaffee und der Rezeption, schade. Wir genießen in den wunderschönen Räumen Tee und Kaffee und bringen uns und unsere Lieben erst einmal auf den aktuellen Nachrichtenstand. Zum Abendessen wird dann wieder einmal gegrillt.
- Tag 8
Heute geht es darum mal ein wenig die Gegend zu erkunden und mit dem wolkigen Wetter etwas sinnvolles anzustellen. Unser Ziel ist Kabelvåg. Dort gibt es unter anderem das Lofotakvariet das wir besuchen. Direkt am Fjord gelegen und mit Außenanlagen präsentiert sich das Ausstellungsgelände. In den Außenbecken leben Seelöwen und Fischotter. Gerade vor 3 Tagen ist ein neuer Seelöwe auf die Welt gekommen, der mit seiner Mutter Runden im Wasser dreht. Extra an einem Beckenende ist ein Bereich abgesperrt, in dem das Neugeborene mit seiner Mutter relativ ungestört sein kann. Dort wird nach ausgiebigen Schwimmen Rast gemacht, und Nahrung zu sich genommen. Die Fischotter sind nicht zu sehen, die haben sich wohl wegen des Regens in ihrer Höhle verbarrikadiert. Ob es am Wetter oder am Neugeborenen liegt, das Aquarium ist mehr als gut besucht. Viele Meeresbewohner der Lofoten werden dem Besucher gezeigt. Auch wird erklärt, welchen schlechten Einfluss der Mensch mit Überfischung und Erdölbohrungen im Meer auf das Ökosystem hat. Alles in allem eine sehr sehenswerte Ausstellung.
Und genau zu einer Ausstellung des bekannten norwegischen Malers Kaare Espolin Johnson geht es auf der anderen Straßenseite in der Galerie „Galleri Espolin“. Die Bilder sind mit einer besonderen Kratz-Technik erstellt worden und man hat den Eindruck, dass entweder das Leben hier extrem hart war oder der Künstler unter starken Depressionen gelitten hat. Mir jedenfalls haben die Bilder nicht gut gefallen. Mit der Kombi-Eintrittskarte hat man auch Zugang zum Lofotmuseet. Dort wird, ähnlich wie in Å i Lofoten, das Leben der Fischer gezeigt. Auch gibt es eine Ausstellung über das Landleben und die Bewohner von Kabelvåg. Das ist wirklich gut gemacht, und man fühlt sich in die alte Zeit zurückversetzt. Am Abend wird Lachs gegrillt und wir beschließen diesen ersten wirklichen Tag auf den Lofoten mit einem Sekt.
- Tag 9
Ganz in der Nähe liegt Henningsvær. Der Ort wird als sehr sehenswert in allen Reiseführern beschrieben und ist sogar an den Straßenschildern als besonders sehenswert gekennzeichnet. Und man muss sagen: wirklich ein nettes kleines Fischerörtchen mit reichlich Fotomotiven. Direkt am Ortseingang gibt es einen großen Parkplatz, den man kostenfrei nutzen kann. Der Weg in den Ort ist wirklich nicht weit. Wir sind dann drei Stunden bei bestem Wetter durch den Ort geschlendert. Natürlich wurde jedes Geschäft besucht und die Waren begutachtet. Zum Schluss wurden dann in einer Boutique „Woll-Winter-Mützen“ gekauft. Alles klar!? Wir hatten uns schon bei der Hinfahrt gewundert was auf der großen Brücke nach Henningsvær los war. Dort „lungerten“ einige halbnackte junge Männer mit Bierflaschen herum. Natürlich wollten wir der Sache auf den Grund gehen und Finn und ich machten uns auf den Weg auf die Brücke. Was wir dort sahen wollten wir erst nicht glauben. An den Brückengeländern in der Mitte der Brücke waren Seile befestigt worden. Dann wurde ein Seil bis zum Ende der Brücke gelegt, an dem jemand in Neoprenanzug und Sitzhose befestigt wurde. Dann wurde von zehn bis auf null herunter gezählt und der „Deliquent“ sprang mutig ins Leere und baumelte dann minutenlang am Seil bis er sich ausklinkte die restlichen Meter ins Wasser fiel und zum Ufer zurück schwamm. Der nächste war an der Reihe. Jedenfalls hatten alle eine Menge Spaß, viele Zuschauer und mussten einiges an Mut aufbringen. Wofür wohl das Bier war?
Bei dem schönen Wetter ging es dann weiter über die Inseln Richtung Nordmeer. Auf der Fahrt genossen wir bei Sonnenschein den Blick nach Grönland. Über eine geile Küstenstraße ging es dann zwischen den Buchten und Fjorden weiter bis wir den Campingplatz erreichten und den Grill anwarfen.
- Tag 10
Heute steht ein Highlight der Lofoten auf dem Plan. Die Besteigung des Reinebriggen. Das Wetter konnte besser nicht sein: blauer Himmel, Sonnenschein und Temperaturen um 20 Grad. Die Anfahrt für die ca. 120 Kilometer dauerte allerdings 2:30. Auf der E10 kommt man nicht so schnell voran, und wir mussten ja von Nord (Svolvær) nach Süd (Reine) fast die kompletten Lofoten überqueren. In Reine angekommen fanden wir schnell einen Parkplatz in der Nähe des Tunnels Richtung Å i Lofoten. Den Einstieg auf der alten E10 am Tunnel vorbei fanden wir schnell, da dieser Einstieg mittlerweile mit großen weißen Pfeilen auf der Straße markiert ist. In unserer Wanderbeschreibung wurde noch beschrieben, dass der Einstieg nicht ganz so leicht zu finden ist. Der Weg selber war breit und sehr gut zu finden. Wanderschuhe allerdings sind Pflicht. Ich kann nicht verstehen wie man so einen fast hochalpinen Wanderweg in Sandalen oder Turnschuhen gehen kann. Zu Beginn schlängelte sich der Weg durch Bäume über Felsplatten leicht den Berg hinauf. Teilweise war es nass und rutschig, an einigen Stellen war der Weg mit Seilen gesichert. Schnell wurden die angezogenen Pullover in den Rucksack gesteckt und kurze Zeit später lief der Schweiß in Strömen. Der Weg nach Oben befand sich in praller Sonne, und er wurde immer steiler und steiler. Als dann der Baumwuchs aufhörte befanden wir uns im Berg mit Steigungen von 70-80 %, schon nicht ohne. Der Anstieg wurde immer anstrengender und viele Wanderer waren unterwegs, ganz schön voll hier. Nach ca. 2 Stunden hatten wir es dann geschafft, und es gab sich ein Blick über Reine und die Lofoten frei den man einfach nicht beschreiben kann. Im Reiseführer stand „Wie ein Blick aus dem Flugzeug“, dem hab ich nichts hinzuzufügen. Wir verbrachten einige Zeit auf dem Reinebriggen, aßen und tranken unseren Proviant und genossen einfach den Blick.
Der Abstieg war dann auch nicht ganz einfach. Aufgrund der extremen Steigung von 70-80% und der Tatsache dass man sich eigentlich nirgendwo festhalten konnte, war das schon fast eine Zirkusnummer den Berg wieder herunter zu kommen. Eigentlich wären Stöcke sinnvoll gewesen. So haben wir für das nächste Mal was gelernt. Wir sind jedenfalls gut unten angekommen und waren froh wieder „festen“ Boden unter den Füßen zu haben. Nach der langen Rückfahrt genossen wir an unserm Fjord ein kühles Getränk und krochen glücklich in die Federn.
- Tag 11
Heute ist nicht wirklich viel passiert. Nach dem anstrengenden Tag gestern war heute ein Ruhetag angesagt. Nach einem reichhaltigem Frühstück war Wäsche waschen angesagt. Nachmittags haben wir Svolvær besucht und notwendige Dinge in den Geschäften eingekauft. Todesmutig waren unsere Kinder dann abends im Nordmeer schwimmen, wenn man das planschen so nennen möchte.
- Tag 12
Heute ist es bedeckt, die Sonne lugt hier und da mal zwischen den grauen Wolken hindurch. Wir entschließen uns nach einem ausgiebigen Frühstück eine Inseltour mit dem Auto zu unternehmen. Unser erstes Ziel ist die Glashütte in Vikten. Die Lage dieser Glashütte ist einzigartig, direkt am Meer gelegen an der steilen Lofotenküste, echt sehenswert. Nachdem wir uns die Angebote in den Ausstellungsräumen angesehen hatten stellten wir fest, dass die Preise nicht unserem Portemonnaie entsprechen. Es ist Kaffeezeit und auf der anderen Straßenseite gibt es ein entsprechendes Café. Eigentlich werden dort Keramiken verkauft, aber uns scheint, dass das ein wenig nebensächlich ist. Das Café bietet wirklich schöne Plätze auf zwei Etagen und es gibt einen wunderbaren Blick über die Küste von Vikten. Weiter geht unsere Lofoten-Auto-Tour zum Strand Haukland, nördlich von Leknes gelegen. An dem langen weißen Strand stehen Zelte von Radfahrern. Das Wetter ist leider eher mäßig, allerdings regnet es nicht. Eigentlich lädt die Szene, die wir sehen zum baden ein aber bei 8-10 Grad Wassertemperatur eher was für die ganz Harten. Weiter geht die Fahrt nach Stamsund über eine geile Küstenstraße an der Südküste entlang. Auch hier gibt es wieder viel zu sehen. Leider ist das Wetter nicht so gut dass man gute Bilder hätte machen könnte, schade.
Abends sind wir dann zu internationaler Hilfe gerufen worden. Unter den Neuankömmlingen ist auch ein französisches Wohnmobil. Jedenfalls kommt der Sohn unserer Nachbarn mit einer Flasche Rotwein herüber und fragt ob wir einen Flaschenöffner hätten. Selbstverständlich können wir in dieser Notlage helfen. Aber warum haben Franzosen für ihre Rotweinflasche keine Werkzeuge dabei, komisch?? Zum Abendessen gibt es bei uns dann Spagetti Bolognese.
Nachtrag: Später stellte sich dann heraus, das die Franzosen Belgier sind. Vielleicht hat das etwas mit dem fehlenden Werkzeug zu tun.
- Tag 13
schlechtes Wetter, Wäsche gewaschen, Spaziergang zur Lofotenkathedrale/Kabelvåg. Dann haben wir in Svolvær eingekauft und den Tag mit Lesen als Entspannungstag ausklingen lassen. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage verspricht deutliche Besserung,
- Tag 14
Los ging es relativ früh morgens zum Anstieg zum Matmora, den wir schon um 10:00 Uhr erreichten. Recht früh für uns. Man darf nicht vergessen, dass wir schon aufstehen, waschen und frühstücken hinter uns hatten. Es war schließlich Urlaub. Der Schwierigkeitsgrad war genauso angegeben wie der Reinebriggen, also kein Problem für uns. So dachten wir. Der erste Anstieg war wirklich kein Problem. Es war aber so warm, dass schnell die Pullover in die Rucksäcke wanderten, es war wolkenlos und es regte sich kein Lüftchen. Es ging über sanfte Serpentinen im Schatten der Bäume den Berg hinauf. Oben erreichten wir eine Hochebene zwischen den Bergen. Die wanderten wir entlang, das war recht langweilig und viele Fliegen nervten uns. Zusätzlich verfolgten wir in der Ebene auch noch den falschen Weg, was wir recht spät bemerkten. Also zurück zur Weggabelung und weiter auf dem richtigen Weg. Da waren schon zwei Stunden vergangen. Wir sahen nun den wahren Anstieg. Es ging steil den Berg hinauf, über Schotterfelder und in praller Sonne. Finn machte zwischendurch schlapp, und musste immer wieder ermuntert werden weiter zu gehen. Endlich, nach weiteren 1:30 erreichten wir den Gipfel von Matmora auf 788 NN. Die Aussicht war ein 360 Grad Panorama über die Lofoten. Einfach geil. Sogar Finn konnte dann nicht mehr verstehen, dass er fast aufgegeben hat. Wir blieben lange Zeit auf dem Gipfel, trugen uns ins Gipfelbuch ein und machten Fotos. Der Abstieg selber war teilweise wieder recht abenteuerlich, da es über loses Geröll ging, nicht ganz ungefährlich. Wir erreichten aber unser Auto heile, fuhren nach Hause zum Campingplatz. Um 20:30 hörte man nichts mehr aus Finn’s Ecke. Er war erschöpft eingeschlafen, träumte von Trollen und schlief einmal rund um die Uhr.
- Tag 15
Heute war "Ruhetag", wir hatten teilweise bis zu 23 Grad!!!! Einfach Karibisch!!! ;-)
Autotour nach Leknes zum shoppen, Besuch von Eggum, leider bewölkt, keine Fotos.
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Tag 16
Schlechtes Wetter, Regen, 13 Grad, wir frühstücken ausgiebig, lesen und besuchen in Svolvær die kalte Ausstellung „Magic Ice“. Recht sehenswert, -5 Grad kalt. Da weiß man wie es in einem Eishotel sein muss. In der Ausstellung werden Eisskulpturen von dem Leben auf den Lofoten gezeigt, teilweise bis zu 7m hoch, sehr spektakulär. Nach einiger Zeit ist es aber trotz der gestellten Ponchos sehr kalt. Die Witterung mit 13 Grad und Regen kommt uns im ersten Moment total warm vor.
- Tag 17
Nachdem gestern das Wetter nicht so gut gewesen ist sieht es heute Morgen sehr viel versprechend aus. Spontan entscheiden wir uns nochmal das Dörfchen Eggum zu besuchen, da uns beim letzten Besuch keine schönen Fotos gelungen sind. Heute steht also ein neuer Versuch an. Nach der Anreise suchen wir in Eggum, bei Sonnenschein, einen Parkplatz, und werden im Dorf nicht fündig. Also fahren wir zurück zu einem kleinen Hafen, wo wir unser Auto abstellen können. Der Spaziergang am Nordmeer entlang durch die lofotische Landschaft ist schon bemerkenswert. Links ragen die Lofotenberge steil auf, rechts blickt man über einen weißen Sandstrand auf eine Lofotenwand, einfach grandios. Wir wandern durch den malerischen Ort mit den bunten Häusern die dicht an dicht stehen. Am Ende des Ortes ist ein Wendehammer und die Straße verwandelte sich in einen Schotterweg, der bei einem Parkplatz endet. Das Befahren ab dem Wendehammer ist kostenpflichtig. Hier steht „Borga", Dieses Bauwerk war eine der ersten Radarstationen (aus Stein gebaut), die die deutsche Wehrmacht im zweiten Weltkrieg in Nordeuropa errichtete. Hier machen wir Rast und schauen einfach über die See. Wenn man dem Weg zu Fuß weiter folgt, findet man einen Teil der „Kulturlandskap“ der Lofoten. Ich muss aber gestehen, dass wir uns den Weg gespart haben und wir dieses Kunstwerk nicht gesehen haben. Der Rückweg zu unserm Auto war sehr windig, es hat ganz schön geblasen. Dafür sind uns an diesem Tag wirklich gute Aufnahmen gelungen.
Nachdem wir Sandsletta erreicht hatten, wurde schon mal alles Notwendige zusammengeräumt, denn heute ist unsere letzte Nacht auf den Lofoten, morgen früh geht unsere Fähre.
Abends gab es dann im Restaurant des Campingplatzes ein Abendessen. Wir können die Küche und den Koch nur loben. Natürlich kein preiswerter Spaß, aber auf jeden Fall sehr empfehlenswert.
- Tag 18- 19 – 20 - 21
Rückreise von Svolvær mit der Fähre Skutvik die wir vorgebucht haben, über den Polarkreis E6 Mo I Rana bis nach Storuman. Dort Übernachtung, schöner Campingplatz, aber leider viele Stechtiere, nix für viele Tage. Dann weiter über die E45 -90 – 331 auf die E4 bis nach Älvkarleby bei Gävle. Den Tag darauf weiter über die E4 bis nach Linköping , wo wir einen Tag verbringen um uns die Stadt anzusehen.
Sehenswert ist der Dom , das Flugzeugmuseeum, Gamla Linköping, die Schleusen bei Berg.
- Tag 22
Linköping bis Lünen, Ja hört sich erst mal ein wenig verrückt an. Wir sind um 6:15 gestartet und gut voran gekommen, die erste Fähre Helsingborg-Helsingør erreicht, als letzter raufgefahren, und sofort ging die Fahrt los, klasse. Auch Rodby – Puttgarten ging super. Die Heimat zum Greifen nah. Das eigene Bett und eine Dusche rief. Alternative war längeres suchen eines Campingplatzes oder Übernachtung auf einem Autobahnrastplatz und viel Ferienverkehr/Stau am nächsten Tag. Da haben wir uns entschlossen weiter zu fahren. Nach einer abendlichen Stärkung in Hamburg erreichten wir den Heimathafen um 23:00. Der Urlaub war zu ende, und alle fielen todmüde ins Bett.
Fazit:
- Die Lofoten sind außergewöhnlich
- Norwegen ist teuer (immer noch nicht neu)
- bei durchschnittlich 15 Regentagen im Juli auf den Lofoten hatte wir super Wetter
- In Norwegen kommt man schon recht langsam voran, auf den Lofoten schneckengleich